Die „Seniorenakademie“ in Semej

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Elf Repräsentanten der älteren Generation der gesellschaftlichen Vereinigung der Deutschen „Wiedergeburt“ der Stadt Semej und der nahegelegenen Kreise haben an dem Projekt „Seniorenakademie“ teilgenommen, welches auf Basis des Prophylaktoriums „Karagajly“  durchgeführt wurde.

Marija Gorbatschjowa

Heutzutage haben die Bewohner ländlicher Gebiete, die das Rentenalter bereits erreicht haben, oft nicht die Möglichkeit, eine vollwertige, zeitgemäße Gesundheitsbehandlung zu erhalten, weil es in ihrer Ortschaft kein qualifiziertes medizinisches Personal gibt. Und die Behandlung in einem Kursanatorium kann sich aufgrund der hohen Preise lange nicht jeder leisten. Dank der Gesellschaft der Deutschen haben die Teilnehmer des Projektes im Laufe einer Woche eine komplexe Therapie und eine vielfältige, ausgewogene Ernährung erhalten, während sie sich ständig mit der Jugend austauschten.

Vor dem Beginn des Projektes machte Marija Nejgum, Psychologin, die Mitglieder des Vereins der deutschen Jugend „Glück“ mit den Besonderheiten in der Kommunikation mit älteren Menschen bekannt. Die Jungs und Mädels halfen den Teilnehmern mit Hilfe spielerischer Übungen dabei, sich gegenseitig näher kennenzulernen. Die Senioren erfuhren Neuigkeiten aus dem Leben der gesellschaftlichen Stiftung der Deutschen Kasachstans und der Gesellschaft der Stadt, füllten den Fragebogen „Wir sammeln neue Projektideen“ aus, und bekamen einige Exemplare der DAZ überreicht.

Der zweite Tag war dem interessanten Thema „Das Kochbuch von meiner Oma“ gewidmet. Olga Beder, die Betreuerin der Sprachprojekte und Methodistin der Gesellschaft, erzählte zusammen mit ihren jungen Helfern interessante Fakten aus dem kulinarischen Leben der Russlanddeutschen.

Im Verlauf der Gespräche kam es zu einem Vergleich der Dialekte der Teilnehmer mit der deutschen Literatursprache. Die Anwesenden teilten gegenseitig Rezepte von Speisen aus, die ihre Mütter und Großmütter gekocht hatten und mit denen sie auch heute noch mit Freude ihre Kinder und Enkel bewirten.

Das Thema des darauffolgenden Tages war „Sportliche Aktivitäten im Alltag“. SwetlanaKirdjaschkina, die Leiterin des „Nordic-Walking-Clubs“ der Gesellschaft teilte Ratschläge zur Erhaltung der Gesundheit, sowie zur Bewahrung der Lebensspannung und der positiven Stimmung. Sie erzählte vom Nordic-Walking und zeigte leichte Übungen für ein gutes Wohlbefinden. Die Senioren ihrerseits erinnerten sich an die Hochzeitstraditionen und die Bräuche der deutschen Ethnie. Wasilij Kael trug virtuos Hochzeitslieder auf dem Akkordeon vor, die alle freundschaftlich mitsangen.

Die Projektteilnehmer wurden von Studenten der medizinischen Hochschule „Avizenna“ besucht, die unter der Leitung der Psychologin Asem Arykbaewa Vorträge zu den Themen „Prophylaxe und Heilung von Erkrankungen des Bewegungsapparates“, „Prophylaxe vor ORWI und Grippe“ und „Die richtige Anwendung des Tonometers“ vorbereitet haben.

Lilija Gontscharuk, die Vorsitzende der Gesellschaft „Wiedergeburt“ der Stadt Semej hörte sich die Meinungen und Kritiken über die Veranstaltung an und erzählte von den Neuigkeiten aus dem Leben der Gesellschaft.

Madijar Sarsembekow, ein Teilnehmer an den Deutschkursen für Jugendliche: „Meine Eindrücke von der Arbeit mit der älteren Generation sind die allerbesten, so sind doch die Senioren sehr herzliche Menschen, aufrichtig und emotional, mit dem starken Wunsch, ihr Wissen und ihre Erinnerungen die vergangenen Zeiten mit dir zu teilen. In den wenigen Tagen, in denen das Projekt stattfand, habe ich sehr viel neues und interessantes aus dem Leben der ethnischen Deutschen Kasachstans gelernt. Die kulinarischen Rezepte haben mich beeindruckt und ich möchte sie in Zukunft selbst verwenden“.

Kristina Golubewa, Mitglied im Verein der deutschen Jugend: „Es war interessant, zu beobachten, wie sich die Senioren mit Zittern an ihre Jugend erinnerten und von interessanten Familienbräuchen und Traditionen erzählten“.

Brigita Nejman, Teilnehmerin an dem Projekt: „Vielen Dank allen Organisatoren, ich war sehr gerührt von der freundlichen und aufmerksamen Haltung der Jugend zur älteren Generation“.

Solche Veranstaltungen fördern die Kontinuität der Generationen, bilden bei der Jugend ein Gefühl der Verantwortung heraus. Die ältesten Mitglieder der Gesellschaft sind die Bewahrer der Sprache, der Traditionen, der Bräuche und der Kultur, und sie sind immer bereit, all dies mit der jungen Generation zu teilen.

Übersetzung: Philipp Dippl

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